Laichsubstrat

Da es sich bei den Prachtgrundkärpflingen um Substratlaicher handelt und sich dieses auf dem Boden des Zuchtaquariums befinden muß, stellt sich für den Züchter die Frage, welches Material dafür geeignet ist.
In der Natur besiedeln Nothobranchius-Arten ausschließlich Biotope, deren Böden aus sich zersetzenden organischem Material besteht.
In den frühen Jahren der Pflege von Prachtgrundkärpflingen war dieses wichtige Detail nicht bekannt. Die Tiere wurden teilweise als Haftlaicher wie Aphyosemion-Arten zur Zucht angesetzt. Dabei mißlang die Nachzucht jedoch meist.
Erst als man Torf auf den Boden gab und die Fische darin laichten stand einer erfolgreichen Zucht nichts mehr im Wege.
Mittlerweile ist jedoch die Verwendung von Torf als ökologisch bedenklich anzusehen. Der Abbau von Torf in Mooren zerstört wichtige und seltene Biotope! Dies sollte uns als Aquarianer und Naturliebhaber zu denken geben!
Auf diese ökologische Problematik haben die Hersteller und Lieferanten von Torf als Blumenerde reagiert. Immer häufiger werden gepresste Kokosbriketts als Ersatz für Torf in Baumärkten und Gartenfachgeschäften angeboten. Diese Kokosfaser ist auch als Ablaichmaterial für Prachtgrundkärpflinge geeignet, wenn sie keinen Dünger enthält.

Kokosfasern und Torf im direkten Vergleich:

links Kokosfasern in handelsüblicher Blockform hinten und aufgequollenen Fasern vorne.

rechts: In Ballen käuflicher Torf ohne Zusätze

Sowohl Kokosfasern als auch Torf haben als Ablaichmaterial Vor- und Nachteile. Diese sollen nachfolgend genannt werden (diese Liste mag nicht vollständig sein, sie soll nur Anhaltspunkte geben).

Torf

 

Vorteile:

- bewährtes Ablaichsubstrat

- Substrat hält lange gleichmäßig die Feuchtigkeit

- leichter Restsäuregehalt unterbindet Wachstum von Schimmelpilzen

 

Nachteile:

- ökologischer Aspekt: Abbau von Torfmooren und damit Zerstörung von wichtigen Biotopen

- muß vor Gebrauch mehrmals ausgekocht werden um den Säuregehalt zu reduzieren

- kann das Wasser lange Zeit trüben (je nach Torfart und Feinheit des Torfes)

- Antrocknen auf Zeitungspapier kann recht lange dauern (> als ein Tag)

Kokosfasern

 

Vorteile:

- Umweltaspekt: Nachwachsender Rohstoff

- kostengünstig

- geringes Lagervolumen notwendig

- trübt das Aquarienwasser (fast) nicht

- Antrocknen auf Zeitungspapier innerhalb weniger Stunden

 

Nachteile:

- muss über mehrere Tage gewässert werden

- unter Umständen mit Düngezusatzstoffen versehen (als Blumenerdenersatz)

- riecht beim Wässern manchmal unangenehm

- trocknet auch im fest verschlossenen Beutel noch etwas aus (regelmäßig kontrollieren!)

- es kommt leichter zu Schimmelpilzbefall als bei Torf

Jeder Züchter sollte selbst für sich herausfinden, welches Material seinen Ansprüchen genügt und worin sich die Eier der gepflegten Arten am besten entwickeln.
Bei beiden Laichsubstratarten sollte man folgendes beachten:
- Da sie beide in der Regel recht trocken sind, schwimmen die Materialen lange Zeit auf. Abhilfe kann man hier durch Auskochen, bzw. Überbrühen schaffen
- Beide Substrate können ungewünschte Substanzen und Säuren abgeben. Auch hier hilft oft ein mehrmaliges Auskochen des Laichmaterials
- Kann man sich für keines der beiden Substarte entscheiden, so können diese auch bedenkenlos gemischt werden; allerdings sollte der Kokosfaseranteil überwiegen.

Auch geeignet ist feiner Sand. Diese Methode wurde auch schon früher angewandt, konnte sich aber vermutlich durch die hohe Arbeitsintensivität nicht durchsetzen.

Zunächst muß der Sand gesiebt werden. Nur feinster Sand ist geeignet. Danach wird er in ein geeignetes Gefäß (flache Schale) gegeben und in das Zuchtaquarium gestellt.

Die Fische benötigen oft mehrere Tage bis sie die Schale zum Laichen annehmen.

Da die Eier nur auf den Sand gelegt werden können müßen sie täglich abgesammelt werden. Dies geschicht durch Sieben unter Wasser. Als geeignet haben sich z.B. Artemiasiebsätze herausgestellt. Der Sand bleibt in den beiden feinsten Netzen, die Eier im gröbsten Netz hängen.

Die so gewonnenen Eier werden nun in feuchtes Substrat, Torf oder Kokosfasern, gegeben.

 

Sand beeinflußt die Wasserwerte nicht, ist sauber und überall erhältlich. Allerdings ist bei dieser Methode der Arbeitsaufwand sehr hoch, frisch abgelegte Eier deren Eihülle noch nicht ausgehärtet ist können beim Absieben beschädigt oder zerstört werden.

Ablaichschale mit feinstem Sand.

Copyright 2007 Alexander Dorn

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