Nothobranchius korthausae, (MEINKEN 1973)

Mafia- oder Korthaus´ Prachtgrundkärpfling

Nothobranchius korthausae gehört mit etwa 4-5 cm zu den kleineren Nothobranchius- Arten und stellt an den Pfleger ähnliche Ansprüche wie die meisten anderen Arten der Gattung. Für die Haltung eignen sich schon kleinere Aquarien (25l) die entweder ohne Bodengrund, oder besser mit Sand als Bodengrund versehen werden können. Eine zusätzliche Bepflanzung hat sich bewährt, denn sie ermöglicht es den Weibchen, zumindest vorübergehend den Nachstellungen der Männchen zu entgehen. Insgesamt würde ich sie zu den friedlicheren Nothobranchius zählen, was aber nicht heißt, dass es keine Rangeleien gibt.
Die Haltung kann, wenn man nicht beabsichtigt zu züchten, durchaus auch in einem Gesellschaftsaquarium mit ruhigen und friedlichen Fischen erfolgen. Hierbei muss man aber beachten dass die Fische genug Futter abbekommen. Wasserwechsel sollten regelmäßig durchgeführt werden, damit sich das Beckenwasser nicht zu sehr mit Schadstoffen anreichert.

Die Wassertemperatur im Becken sollte um 25 Grad Celsius betragen. Ein pH-Wert unter 7,5 und Temperatur-Tag/Nacht-Schwankungen scheinen sich positiv auf Wohlbefinden und Lebensdauer auszuwirken.
Die Färbung zeigt sich stimmungsabhängig und verblasst wenn sich die Fische nicht wohlfühlen.

Auf dem Speisezettel der Tiere steht Lebendfutter an erster Stelle; Mückenlarven, Wasserflöhe und Wurmfutter werden am liebsten gefressen. Natürlich nehmen die Fische auch Frostfutter. Allerdings muss man bei einer solchen Fütterung stets darauf achten, dass keine Futterreste im Becken liegen bleiben, damit das Wasser nicht zu sehr belastet wird.

N. korthausae “Aquarienstamm” (mischerbig)

Zum Ablaichen (falls dies nicht im Artbecken erfolgen soll) bringt man ein Männchen mit ein bis drei Weibchen in ein 12l-Becken. Beim einwöchigen Kurzansatz ist es nicht nötig, das Wasser zu durchlüften, hingegen sollte man nicht darauf verzichten, den Fischen auch im Ansatz Lebendfutter zu geben. Als Laichsubstrat verwendet man Torf oder Kokoserde, die 2-3 cm hoch direkt ins Becken (ohne Bodengrund) oder in einer Plastikschale eingebracht wird. Die Fische laichen nach Nothobranchius-Manier auf dem Substrat, wobei das Männchen mit Rücken- und Afterflosse die Partnerin umfasst. Trennen sich die Tiere wieder, werden die Laichkörner durch die Flossenbewegungen in den Torf geschleudert.

N. korthausae “Aquarienstamm” (mischerbig)

Nach etwa einer Woche nimmt man den Torf aus dem Becken und drückt ihn vorsichtig aus. Anschließend wird er auf einer dicken Lage Zeitungspapier leicht angetrocknet, dann für 2-3 Monate bei 20-26°C gelagert und nach dieser Zeit mit Frischwasser aufgegossen. Je wärmer umso schneller erfolgt die Entwicklung, Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) sind durchaus erwünscht.

Nothobranchius korthausae sind relativ produktiv. Aus einem Ansatz von einem Trio lassen sich zwischen 50 und 200 Junge erzielen. Diese fressen sofort frischgeschlüpfte Artemia-Nauplien und sind sehr schnellwüchsig.

Nach etwa 4-6 Wochen erkennt man die ersten Männchen, zwei Wochen später sind die Fische bereits geschlechtsreif.
Nachdem von N. korthausae zunächst nur eine gelbbraune Farbform gefunden wurde, entdeckte man später Tiere, bei der rote Farbtöne überwogen. Beide Spielarten lassen sich miteinander kreuzen, so dass zwischen diesen Extremen alle Übergangsformen möglich sind.

Nach den von Frau KORTHAUS (1972, 1973) gegebenen Informationen trocknen möglicherweise die Heimatgewässer dieses Prachtgrundkärpflings nicht immer aus. Dadurch erklärt es sich wohl, dass man N. korthausae auch problemlos ohne Trockenlagerung des Laichs nachziehen kann. Belässt man die Eier im Wasser, schlüpfen die ersten Jungen nach knapp vier Wochen. Da aber nicht alle Tiere innerhalb eines kurzen Zeitraums geschlüpft sind, hat man später Jungfische in verschiedenen Entwicklungsstadien, was bei der weiteren Aufzucht nicht gerade vorteilhaft ist.
Nothobranchius korthausae ist eine durch sein Vorkommen, seine Variabilität und seine Fortpflanzungsstrategie hochinteressante Art, die man auch Anfängern guten Gewissens empfehlen kann. Individuen dieser Art werden im Durchschnitt knapp 1 Jahr alt.

Eigene Erfahrungen:

Thomas Friedrich:

"Ich kann bestätigen, dass diese Art auch ohne Trockenlegen der Eier schlüpft. Bei einem Versuch schlüpften die Jungfische nach 4-5 Wochen; allerdings nicht in der Anzahl als mit Trockenlegen.
Es scheinen im Hobby keine 100%ig reinen Stämme zu existieren, so dass meist beide Farbformen bei der Nachzucht auftreten (Stand 2002).
Auch eine Zuchtauslese hat hier bisher keinen Erfolg gebracht."

Populationen

“Aquarienstamm” (mischerbig rot & gelb)

“Mafia Island” (reinerbig rot)

TAN 02-5 “Mafia Island”

TAN 02-11 “Rungungu”

TAN RB 05-47 “Kisiko”

spec. aff. TZL 53-01 “Kwachepa”

Fotos:

Foersch, W. (1973)

Erste Beobachtungen bei der Zucht von Nothobranchius korthausae spec. nov., Das Aquarium 7 (11)

- (1973)

Nothobranchius korthausae, DKG Jorrnal 5 (12): 245-250

Korthaus, Edith 1972

Killifisch, noch ungetauft. Das Aquarium 6 (10): 1012

- (1973)

Bemerkungen zum Biotop von Nothobranchius korthausae spec. nov. In: H. Meinken: Nothobranchius korthausae spec. nov., eine hübsche Cyprinodonten-Neuheit von der Insel Mafia (Ostafrika).Das Aquarium 7 (9): 353 - 355.

Meinken, H. (1973)

Nothobranchius korthausae spec. nov., eine hübsche
Cyprinodonten-Neuheit von der Insel  Mafia (Ostafrika).

Seegers, L. (1983)

Zur Verbreitung und Systematik von Nothobranchius
eggersi und verwandter Formen. DATZ 36(5): 173-1978

- (1985)

Prachtgrundkärpflinge. Supplementheft der DKG, Wiesbaden

Wildekamp, R. H. (1977)

Nothobranchius lourensi spec. nov. Und Nothobranchius janpapi spec. nov., zwei neue Rivulinen aus Ostafrika. Das Aquarium 11 (8): 326-331

1987

DKG Steckbrief von Hartmut Klimpel, Oktober 1987

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